Nachhaltig sanieren – für unsere Umwelt.

Häufige Fragen

1. Welche Abfälle sind in Perimeter 1/3-NW eingelagert?

Die Altablagerung Kesslergrube ist eine so genannte Mischdeponie. Industriebetriebe, Müllabfuhrunternehmen und die Standortgemeinde lagerten Siedlungsabfälle, Aushub, Bauschutt und Industrie- und Gewerbeabfälle ab. Zudem deponierten neben weiteren chemischen Betrieben die ortsansässige Hoffmann-La Roche AG (heute Roche Pharma AG) Chemieabfälle in der Altablagerung Kesslergrube. Dabei handelte es sich vorwiegend um feste, nicht brennbare Rückstände wie Filterhilfsmittel, Metallsalze, Bauschutt, Aschen, Schlacken und Filtrationsrückstände. Mit dem Abschluss der Aushubarbeiten am 30. März 2022 ist der Perimeter 1/3-NW der Altablagerung Kesslergrube nun „schadstofffrei“. Insgesamt wurden über 360.000 Tonnen belastetes Erdreich ausgehoben und zur thermischen Entsorgung abtransportiert.

2. Wie hoch ist der Anteil an Chemieabfällen, die in Perimeter 1/3-NW eingelagert wurden?

Genaue Zahlen haben wir nicht, weil Einlagerungsjournale nicht vollständig vorliegen. Aufgrund der bisherigen Untersuchungen geht Roche davon aus, dass sich bis zu 15% der Abfälle vorwiegend aus der Industrie- und ergänzend aus der Chemieproduktion in der Auffüllung Perimeter 1 befinden könnten. Bei einem auszuhebenden Volumen von ca. 182.000 m3 oder ca. 365.000 Tonnen entspräche dies circa 45.000 Tonnen Industrie- und circa 15.000 Tonnen Chemieabfälle.

3. Welche Sanierungsmethode hat Roche gewählt?

Roche saniert die frühere Grube auf dem Gebiet des Perimeters 1 und Teile von Perimeter 3 nachhaltig, indem alle Schadstoffquellen unter einer Einhausung ausgehoben und in Spezial-Transportcontainern zur fachgerechten thermischen Entsorgung transportiert werden. Roche wendet für die Sanierung die neuesten und sichersten Technologien an, damit keine unzulässigen Emissionen Mensch und Umwelt gefährden.

4. Wie wurde die Sanierungsvariante ausgewählt?

Die Unternehmen Roche und BASF haben gemeinsam mehrere Ingenieurbüros beauftragt, mögliche Sanierungsmethoden vorzuschlagen und auf ihre Tauglichkeit für die vor Ort vorhandenen Gegebenheiten hinsichtlich der Kriterien Eignung, Wirksamkeit, Effektivität und Umweltverträglichkeit zu überprüfen. Erste Ergebnisse der Sanierungsuntersuchungen und mögliche Sanierungsvarianten haben die Unternehmen am 15. Juni 2012 der Altlastenbewertungskommission des Landes Baden-Württemberg vorgestellt. Die Altlastenbewertungskommission hat im März 2013 der von HPC weiter ausgearbeiteten Sanierungsvariante zugestimmt, da diese zielführend, rechtmäßig und genehmigungsfähig ist. Am 14. November 2014 hat das Landratsamt Lörrach den Sanierungsentscheid für den Perimeter 1/3-NW erlassen.

5. Wieso ändert Roche sein Logistik-Konzept?

Bei Ausschreibungen von Projektarbeiten erwartet Roche von den Anbietern, dass diese eigenständig Alternativlösungen entwickeln mit der Zielsetzung, den Projektablauf zu verbessern und die Sanierungsdauer zu verkürzen. Alternativplanungen sind bei Projekten dieser Größenordnung üblich. Die Analyse der eingegangenen Angebote hat gezeigt, dass eine eigenständige Lösung für die Sanierung von Perimeter 1 und Teile des Perimeters 3 der Kesslergrube zielführender ist. Damit entfällt die Notwendigkeit, das BASF-Gelände zu benutzen bzw. von der BASF Dienstleistungen zu beziehen. Die eigenständige Lösung bedingt jedoch, dass das Logistik-Konzept entsprechend angepasst werden muss.

6. Was ändert mit dem neuen Logistikkonzept?

Die mit kontaminierten Erdreich gefüllten sicherheitsgeprüften Abfallcontainer verbleiben nicht wie ursprünglich vorgesehen bis zum Abtransport per Bahn auf dem Sanierungsgelände zwischengelagert, sondern werden umgehend abtransportiert. Roche strebt dabei eine Kombination der Verkehrsträger Schiene/Straße/Wasser an. Zur Minimierung des LKW-Verkehrs und zur Reduzierung der Verkehrsbelastung der Gemeinde Grenzach-Wyhlen finden Schiffstransporte zu den Rheinhäfen Auhafen in Muttenz (Schweiz) und in Weil am Rhein (Deutschland) statt. Von dort geht es weiter mit Bahntransporten zu den jeweiligen thermischen Bodenbehandlungsanlagen.

7. Wer finanziert die Sanierung von Perimeter 1/3-NW?

Die Kosten für die Sanierung von Perimeter 1/3-NW trägt die Roche Pharma AG.

8. Bestand oder besteht durch den Perimeter 1 eine Gefahr für das Trinkwasser?

Nein. Untersuchungen der früheren IG DRB, des Landratsamts Lörrach sowie von unabhängigen Experten haben mehrmals und klar bestätigt, dass seit Beginn der Untersuchungen für keine Trinkwassergewinnung im Umfeld der Deponie eine Gefahr bestand, auch nicht für die Trinkwasserfassungen in Grenzach-Wyhlen. Die frühere Deponie Kesslergrube stellt derzeit weder für die Gesundheit der Einwohner der Region noch für die Umwelt eine Gefahr dar.

9. Besteht für den Rhein oder die Umwelt eine Gefährdung während der Sanierung?

Roche führt die Sanierung von Perimeter 1/3-NW so durch, dass die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt möglichst gering gehalten werden. Emissionen wie Lärm und Staub können aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Roche stellt die Maßnahmen jeweils vorgängig den zuständigen Behörden vor, denn diese von ihnen zu genehmigen.

10. Wird die Gemeinde Grenzach-Wyhlen in die Projektierung der Sanierung miteinbezogen?

Roche informiert die Gemeinde Grenzach-Wyhlen als Standortgemeinde laufend und umfassend über die geplanten Maßnahmen. Roche stellt zudem einen kontinuierlichen, offenen, transparenten und proaktiven Dialog mit allen Betroffenen und allen Interessensgruppen sicher.

11. Wie steht das LRA Lörrach zur Sanierung?

Roche erarbeitet das Sanierungsprojekt in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden. Das Landratsamt Lörrach ist die aufsichtsführende Behörde und als solche über alle geplanten Maßnahmen informiert. Das Landratsamt Lörrach muss die Sanierungsprojekte sowie die genehmigungspflichtigen, begleitenden Maßnahmen genehmigen.